Liebe Schwestern und Brüder,
gestatten Sie zuerst:
FROHE UND GNADENBRINGENDE OSTERZEIT!
Jetzt ist es so weit: die Fastenzeit nahm am Gründonnerstag ihr Ende, die Tragik des Kreuzweges und des Kreuzestodes liegt auch schon zurück, das hoffnungsvolle Fest der Auferstehung Jesu ist da! Als ältestes und wichtigstes Fest der Christen wird es jeweils am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond (also frühest möglich am 22. März, spätest möglich am 25. April) begangen – es korreliert also mit dem Anbruch des Frühlings – und wird als eine Oktav gefeiert.
Keine der Evangelien legt ein Foto oder eine Videoaufnahme des auferstehenden Jesus zu Tage – das ist auch gut so, denn eine Werbung für den Photoshop sollten die beseligten Texte nicht machen. Sie bringen jedoch ziemlich detaillierte Aussagen über das Verhalten der überraschten Apostel, einiger Frauen in Anbetracht der Konfrontation mit dem leeren Grab, oder zumindest der Kenntnisnahme von einem solchen, und den 500 Begegnungen mit dem wahrhaftig am Kreuz gestorbenen und jetzt lebenden Jesus.
Eine von diesen Begegnungen, die auch den Bezug dieses Festes zum Frühling verdeutlicht, darf ich Ihnen empfehlen, sich in einer persönlichen Lektüre des Textes Lk 24,13-35 in Erinnerung zu rufen. Dabei gestatten Sie mir (nicht sehr präzise, aber dennoch hilfreich) einige Schlüsselbegriffe anzubieten:
Jerusalem: im geografischen Sinne immer eine (geteilte Haupt-) Stadt mit viel Multikulti (= keine Homogenität); im Sinne des Neuen Testamentes eine Gemeinschaft, die endlich mal als „neue Jerusalem“ (Offb 21,11-15) bezeichnet wird. Was ist das für eine „vom Himmel her“ kommende „neue Gemeinschaft“? Machen wir es kurz: das ist die Kirche, die aus der Taufe (aus dem Geist Gottes – vgl. Taufwasserweihe in der Osternacht) hervorgeht, die noch nicht so ganz „neu“ ist, aber soll…
Das „Brotbrechen“ ist eine frühchristliche Bezeichnung der Eucharistiefeier.
Gut! Dann lesen wir den Textanfang gemeinsam: Indem die Zwei nach Emmaus gehen, entfernen sie sich mit jedem Schritt von Jerusalem (= von der Kirche). Warum? Was steht da im Text über ihre Hoffnungen? Warum sind sie enttäuscht? Wo liegen ihre Erwartungen? Was muss unbedingt zugelassen werden, damit eine Korrektur der Erwartungen erfolgt? Wann kommt der „Aha“ – Effekt? Viel Freude beim Weiterlesen!
Frohe und Gnadenreiche Ostertage!
Ihr Pfarrer
Christoph Willa (18.04.2025)
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