Herzlich willkommen!

Liebe Brüder und Schwestern,

Liebe Schwestern und Brüder,
Christus ist auferstanden, er lebt! Wir sind nicht allein, denn er gesellt sich zu uns, wie damals zu den Emmausjüngern, er tritt in die Mitte der versammelten Apostel, er begegnet zahlreichen Männer und Frauen und schenkt ihnen allen neue Kraft, seine Kraft, diese Kraft, die den Felsen vor der Grabkammer beseitigen konnte.
In der Osternacht wurde das Evangelium nach Matthäus (Mt 28,1-10) vorgetragen. Da lesen wir von der Beseitigung des Felsens folgende Worte: „Plötzlich entstand ein gewaltiges Erdbeben; denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat an das Grab, wälzte den Stein weg und setzte sich darauf.“ Damit wurde der Zugang zum Grab für die Frauen, die in bester Absicht zum gemarterten Leichnam Jesu unterwegs waren frei. Vielmehr jedoch als der Zugang zur Grabkammer ist der Zugang zur vollen Wahrheit frei, zu der die Frauen im Gespräch mit dem Engel gelangen konnten. Das Beseitigen des Grabfelsens könnte man mit der Beseitigung eines Hindernisses, wie eines Vorhangs vergleichen, der den Blick in das Geheimnis der Auferstehung Christi versperrte. Nun erkennen die Frauen, was die Auferstehung wirklich bedeutet: der Quell des Lebens lebt und lässt sich nicht dauerhaft von den Machthabern einsperren, auch der Tod kann ihn nicht festhalten. Eigentlich sollte er beseitigt werden – so war im Prozess Jesu geplant, nun wird der Grabfelsen, der hier alle christusfeindlichen Gesinnungen verkörpert, zur Seite geschoben.
Die Konfrontation mit dem leeren Grab, mit dem Engel und schliesslich mit dem Auferstandenen Christus erzeugt bei den Frauen eine neue Gesinnung: der Stein der Traurigkeit wird aus ihren Herzen entfernt, an seine Stelle tritt eine innere, intrinsische Freude, die die Frauen drängt, den Jüngern mit Elan die Botschaft der Auferstehung mitzuteilen. Diese Gesinnungserneuerung könnten wir im übertragenen Sinne als Auferstehung der Frauen bezeichnen, denn die tot gewordene Hoffnung wurde in ihnen wiederum lebendig.
Das hohe Fest der Auferstehung Jesu ist daher nicht nur ein Andenken an ein Ereignis, das von zweitausend Jahren stattgefunden hatte, das ist ein Fest meiner Auferstehung, ein Fest, an dem es mir mit Gottes Hilfe gelingt, den Grabfelsen aller Hindernisse (Trägheit im Glauben, Lieblosigkeit im Alltag, Unehrlichkeit, Überheblichkeit usw.) in meinem Leben zu beseitigen, um neu mit Christus für die eigene Familie, für die Gesellschaft, für die Kirche aufzuerstehen. Gehen unsere Gedanken zu diesem Grabfelsen, der viele Tausend Menschen ans Bett fesselt oder anderweitig ihre Freiheit einschränkt seien wir gewiss: auch dieser Felsen wird beseitigt. Hören wir genau zu, auch dieser Felsen raschelt und knistert ja schon. Noch ein bisschen Hoffnung und Geduld: unsere Auferstehung zum Leben nach den Einschränkungen naht.
Mögen diese Festtage Ihnen allen viel Kraft und Freude verleihen und unseren Glauben an denjenigen stärken, der die Pläne des Widersachers zunichte macht und allen Glaubenden Anteil an seiner glorreichen Auferstehung teilhaben lässt.
Frohe Ostern

Ihr Pfarrer Willa

(30. März 2024))

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